Carsharing Apps im Vergleich: Welche ist die Beste?

Carsharing ist längst kein Nischenthema mehr: Anfang 2025 gibt es in Deutschland 45.400 Autos von 297 Anbietern in 1.393 Gemeinden¹⁺². Über fünf Millionen Menschen nutzen Carsharing als echte Alternative zum eigenen Auto. Was bringt dir das konkret? Eine Carsharing App stellt dir bei Bedarf ein Kontingent an Fahrzeugen bereit, ohne dass du selbst ein Auto besitzen musst. Du sparst Fixkosten wie Steuer, Versicherung und Stellplatz und durch die geteilte Nutzung sinken Verkehr und CO₂-Belastung.
1. www.carsharing.de/carsharing-statistik
2 www.kea-bw.de/news/carsharing-wird-immer-beliebter-ueber-55-millionen-menschen-in-deutschland-registriert
Was sind Carsharing Apps und wie funktionieren sie?

Carsharing Apps sind mobile und Web-Anwendungen, mit denen du Autos in deiner Nähe finden, buchen und natürlich fahren kannst. Sie stellen dir ein Kontingent an Fahrzeugen bereit, das du bei Bedarf nutzen kannst, ohne selbst ein Auto zu besitzen.
So läuft’s in der Praxis:
- App für die Autovermietung laden, registrieren, Führerschein verifizieren.
- Auto in der Karte auswählen und ggf. reservieren.
- Per App öffnen, fahren, bei Bedarf laden/tanken.
- Rückgabe je nach Modell und automatische Abrechnung nach Tarif.
Free Floating vs. stationsbasiert
Hier ist eine übersichtliche Gegenüberstellung der beiden gängigen Carsharing-Modelle:
Free Floating | Stationsbasiert | |
Standorte | Frei verteilte Parkplätze im Geschäftsgebiet | Feste Stationen mit zugewiesenen Parkplätzen |
Abholen/Abstellen | Überall im Geschäftsgebiet möglich | Nur an definierten Stationen |
Reservierung | Oft spontan ohne Vorab-Buchung | Reservierung im Voraus erforderlich |
Abrechnung | Meist Minutenweise | Stunden- oder Tagestarife |
Flexibilität | Maximal flexibel für spontane Fahrten | Geplante Fahrten erforderlich |
Carsharing Apps im Vergleich: So haben wir bewertet

Damit unser Carsharing-Apps-Vergleich wirklich hilft, bewerten wir jedes Angebot nach klaren und nachvollziehbaren Kriterien. So kannst du auf einen Blick erkennen, welche App zu deinem Fahrprofil passt.
Geschäftsgebiet & Verfügbarkeit
Kannst du mit der App dort mieten, wo du unterwegs bist? Wir prüfen Städte, Regionen und die Größe der Home Area. Außerhalb von Metropolen sind stationsbasierte Angebote oft im Vorteil, in Großstädten punktet Free-Floating.
Tariflogik: Abrechnung nach Minute, Kilometer oder Tag
Unterschiedliche Fahrten brauchen unterschiedliche Preise. Wir schauen, ob minutengenau, kilometergenau oder mit Stunden-/Tagestarifen abgerechnet wird und wie transparent Mischmodelle sind. So kannst du fair vergleichen, ob sich eine Kurzstrecke, ein Tagesausflug oder ein Wochenendtrip für dich mehr lohnt.
One-Way & City-to-City
Kannst du den Wagen woanders abstellen oder sogar städteübergreifend zurückgeben? One-Way spart Zeit bei Terminen, Umzügen oder Flughafenfahrten. Wir bewerten, wo das erlaubt ist und was es kostet.
E-Mobilität & Regeln fürs Laden/Tanken
Wie hoch ist der E-Mobilität-Anteil und wie komfortabel ist das Nachladen bzw. Tanken beim Mieten? Wichtig sind Lade-/Tankkarte, Parkregeln und ob Ladevorgänge im Tarif enthalten sind. Das beeinflusst Kosten, Verfügbarkeit und deinen CO₂-Fußabdruck.
Versicherung & Selbstbeteiligung (SB)
Beim Mieten ist eine Basis-Kaskoversicherung Standard, allerdings variiert die Höhe der Selbstbeteiligung stark. Wir prüfen, ob und zu welchem Preis du die Selbstbeteiligung per “Protection”-Paket senken kannst, wie die Pannenhilfe geregelt ist und wie transparent die Bedingungen kommuniziert werden.
Zusatzgebühren (z. B. Airport)
Vermeintliche Schnäppchen werden schnell teuer, wenn Airport-Fees, Zustellgebühren, Parkzonen- oder Drop-off-Kosten dazukommen. Wir halten fest, wo solche Extras anfallen und wie sie sich auf den Endpreis auswirken.
Langzeitpakete & planbare Preise
Stunden-, Tages- oder Wochenpakete sorgen für Preisstabilität bei Ausflügen oder Geschäftsreisen. Wir bewerten, wie gut die Pakete kalkulierbar sind (inkl. Kilometerkontingente) und ob sie im Ergebnis gegenüber Minutentarifen wirklich sparsamer sind.
Hinweis: Die Tarife und Geschäftsgebiete ändern sich dynamisch (je nach Tageszeit, Auslastung und Saison). Für unseren Carsharing-App-Vergleich prüfen wir die Angaben in den Apps und auf den Preisseiten. Trotzdem solltest du sie vor der Buchung immer direkt in deiner App noch einmal überprüfen.
Die wichtigsten Carsharing Apps im Überblick

Ob Free-Floating für spontane Fahrten in der Stadt, stationsbasiert für planbare Trips oder Peer-to-Peer für flexible Tagesmieten: Hier findest du die wichtigsten Carsharing Apps in kompakten Kurzporträts:
Free2move (ehemals SHARE NOW): Großer Free-Floating-Player
Free2move bündelt SHARE NOW vollständig in einer App und bietet Free-Floating-Carsharing in deutschen Metropolen wie Berlin, München, Köln, Hamburg und Düsseldorf. Die Tarife starten laut Anbieter ab 0,17 € pro Minute. In der Regel sind Parken, Tanken/Laden und Versicherung inkludiert. Hervorzuheben sind die Integration von SHARE NOW im Jahr 2024, mit der Fahrzeuge in mehreren EU-Städten zu mieten sind, sowie die flexiblen Minuten-, Stunden- und Tagespakete.
SIXT share: Carsharing mit deutschlandweiter Rückgabe an SIXT-Stationen
SIXT share verbindet Free-Floating in Großstädten mit der Möglichkeit, das Auto an jeder SIXT-Station im Ausland zurückzugeben. Das ist besonders praktisch für One-Way- oder Langstreckenfahrten (ggf. fällt eine Zusatzgebühr gemäß Tarifübersicht an). Besonders sind die Einweg-Rückgabe an Stationen und die große Fahrzeugauswahl aus dem SIXT-Fuhrpark.
Flinkster (Deutsche Bahn): Stationsbasiert, oft direkt am Bahnhof
Flinkster ist ein klassisches stationsbasiertes Carsharing-Angebot. Du holst das Auto an einer festen Station ab und gibst es dort auch wieder zurück, häufig an Bahnhöfen. Der Anbieter nennt aktuell über 1.000 Stationen in mehr als 250 Städten mit rund 2.000 Fahrzeugen. Besonders sind die planbaren Zeit+km-Tarife und die gute Anschlussmobilität zur Bahn.
MILES Mobility: Abrechnung pro Kilometer
MILES rechnet standardmäßig kilometerbasiert ab (plus Stunden- bzw. Tagestarife) und ist in mehreren deutschen Städten aktiv. Im Jahr 2022 hat MILES das WeShare-Geschäft von Volkswagen übernommen und den E-Anteil ausgebaut. Besonders fair ist MILES bei Stau/Stop-and-Go und bietet eine breite Fahrzeugpalette von Kleinwagen bis Transporter.
Getaround (ehemals Drivy): Peer-to-Peer von Privat an Privat
Bei Getaround findet die Autovermietung direkt von Privatpersonen statt. Die Versicherung ist inklusive und eine SB-Reduzierung möglich. Getaround setzt dabei auf das P2P-Prinzip statt auf eine eigene Flotte. Besonders hervorzuheben sind die große Modellvielfalt und die oft günstigen Tagespreise.
Bolt Drive (Berlin): Free-Floating seit 2023
Bolt Drive ist seit 2023 in Berlin aktiv und erweitert das Bolt-Ökosystem (Rides, E-Scooter, E-Bikes) um das Angebot von Carsharing. Die Preise und das Geschäftsgebiet kannst du direkt in der App prüfen. Besonders hervorzuheben sind der günstige Einstieg und die einfache App-Bedienung.
Weitere klassische stationsbasierte Anbieter: cambio, stadtmobil, book-n-drive
In vielen weiteren Städten sind diese stationsbasierten Dienste eine planbare Alternative:
- cambio verfügt über ein Netz mit über 2.000 Stationen.
- Stadtmobil ist in rund 180 Städten aktiv.
- Book-n-Drive verfügt über ein stetig wachsendes Stationsnetz in der Rhein-Main-Region und darüber hinaus und aktualisiert regelmäßig seine Tarife und sein Netz.
Die Auswahl erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Änderungen durch die Anbieter sind jederzeit möglich.
Carsharing-App-Funktionen im Direktcheck
Hier siehst du die wichtigsten Features der Carsharing Apps im schnellen Überblick, ideal, um die beste Carsharing App für dein Fahrprofil zu finden:

Praxis-Tipps für Anmeldung, Führerschein-Check und Versicherung
So startest du reibungslos und weißt im Schadensfall, was zu tun ist. Der Ablauf ist bei fast allen Carsharing Apps ähnlich, die Details unterscheiden sich jedoch je nach Anbieter.
Ident-Verfahren und Führerschein-Check
Bevor du dein Auto mietest, verifizierst du einmalig deine Identität und deinen Führerschein. Das dauert nur wenige Minuten und schützt vor Missbrauch.
- Digitale Verifizierung: Erfolgt über den Upload von Personalausweis/Reisepass und Führerschein direkt in der App, teils zusätzlich über ein kurzes Video-Ident.
- Prüfintervalle: Manche Apps verlangen regelmäßige Re-Checks (z. B. alle ein bis zwei Jahre) oder nach Neuausstellung des Führerscheins.
Zahlungsarten und Abrechnung
Damit du problemlos buchen kannst, hinterlegst du ein Zahlungsmittel und prüfst vor Fahrtbeginn den aktiven Tarif.
- Karten & Wallets: Gängig sind Kredit-/Debitkarten und Mobile Wallets; vereinzelt auch SEPA/Lastschrift.
- Transparenz: Achte auf Preis- und Gebührenübersichten in der App (Tarif, Gebühren, SB, Kraftstoff/Ladung).
- Belege: Fahrtenprotokolle und PDF-Rechnungen lassen sich meist direkt herunterladen (praktisch für Dienstreisen).
Versicherung & Selbstbeteiligung (SB)
Standard ist eine Haftpflicht- plus Kaskoversicherung mit Selbstbeteiligung. Du kannst das Risiko oft gegen Aufpreis deutlich senken.
- Basis-Schutz: Haftpflicht und Kasko mit SB ist üblich.
- Optionen: Protection-Pakete reduzieren die SB (teils bis nahe null) und umfassen oft Pannenhilfe oder Glas-/Reifenschutz.
- Mitfahrer:innen & Fahrtkreis: Kläre, ob weitere Fahrer:innen erlaubt sind und ob sie separat verifiziert werden müssen.
Support und Notfälle
Im Fall der Fälle zählt schnelle Hilfe. Die meisten Anbieter sind rund um die Uhr erreichbar.
- 24/7-Hotline/Chat: Unterstützung bei Pannen, Unfällen oder Parkfragen.
- Schadenmeldung: Mach vor und nach der Fahrt Fotos und melde Schäden sofort per App/Hotline, um Eigenanteile zu vermeiden.
Fazit: Deshalb lohnt sich der Carsharing-App-Vergleich

Es gibt nicht immer DIE Carsharing App, denn die passende Lösung hängt von der Stadt, dem Fahrprofil, dem Budget und der E-Präferenz ab. Für jeden Dienst sprechen je nach Situation und Standort andere Argumente. Wenn du einen Termin mitten in der Stadt hast, können auch Alternativen sinnvoll sein, zum Beispiel E-Scooter, Leihfahrräder oder der ÖPNV. Ein kurzer Vergleich der Carsharing Apps lohnt sich deshalb immer. Prüfe vor der Buchung das Geschäftsgebiet, die Tarife (Minute/km/Tag), die One-Way-Optionen und die Schutzpakete.